Wenig später kam die Tochter aus der Küche mit einem Teller dampfender Ravioli, offensichtlich selbst gemacht. Was ihn irritierte, war ihr resignierter Gesichtsausdruck und ihr Kopfschütteln, als sie den Teller vor ihm abstellte.
Die Ravioli schmeckten tatsächlich besonders. Leicht säuerlich, fast wie das Süssholz, das er als Kind so geliebt hatte, aber das Salz – definitiv zu viel davon – überlagerte alles.
Schon bald hatte er seinen Teller leer gegessen und in seinem Bauch breitete sich dieses wunderbar wohlige Völlegefühl aus. Es war Zeit, sich ins Bett zu legen, damit er morgen wieder fit war. Er bezahlte die Rechnung und verschwand auf sein Zimmer.
Sein Bauch grummelte, als er das Zimmer betrat. Kein gutes Zeichen. Dieses Rumoren in seinen Eingeweiden war bestimmt ein Vorbote eines kräftigen Durchfalls. Vielleicht hätte er doch weniger essen sollen? Oder lag es an den Pilzen? Waren die vielleicht nicht gut gewesen?
Marco legte sich aufs Bett, hielt seine Hände schützend auf seinen Bauch, der sich aufgedunsen anfühlte. Durch den Stoff seines Hemdes hindurch spürte er das Glucksen und Gurgeln.
Wie zu erwarten war, folgten gleich darauf die ersten Magenkrämpfe. Gleichzeitig schwand sein Bewusstsein, die Sicht wurde unscharf, das Zimmer verschwamm vor seinen Augen. So ein Mist, die Alte hatte ihn vergiftet!
Er meinte zu sehen, wie die Tür aufging und die Wirtin ins Zimmer waberte, mit einem langen Messer in der Hand.
Sein Bauch pulsierte, von seinem Hemd sprangen die Knöpfe ab. Die Haut war straff gespannt, etwas drängte heraus.
Verschwommen sah er die Alte über sich stehen. „Meine Trüffeln wachsen schnell, nicht wahr? Schon ist Erntezeit.“
Sie setzte ihm das Messer auf seinen pulsierenden Bauch und schnitt ihn mit einer langsamen, geübten Bewegung auf.
Das Letzte, was Marco sah, waren die schrumpeligen, schwarzen Trüffeln, die aus seinem Bauch purzelten.